​Deutsche Supermarkt Riesen verlangen die Rückkehr zu GVO-freiem Futter für Geflügel

Deutschlands Top-Supermarktketten, die „Antriebskraft“ Europas, wenn es um den Einzelhandel geht, haben einen Schlag gegen die Biotechindustrie geliefert indem sie den Hauptverband der Deutschen Geflügelwirtschaft dazu gezwungen haben zur Fütterung mit nicht-GVO veränderten Futtermitteln zurückzukehren.

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Laut Bekanntgabe am vergangenen Donnerstag fordern die deutschen Supermarktketten mit großem Konsens vom Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG) auf den Einsatz von GVO veränderten Futtermitteln, sowohl für Eier als auch Geflügel, ab 1. Januar 2015 zu verzichten. Dies ist das Datum, ab dem die Einzelhändler wieder Nahrungsmittel erhalten wollen, die mit GVO-freiem Futter ernährt wurden, dies bedeutet Geflügellieferanten müssen sich beeilen ihre Lieferketten wieder auf GVO-freie Futtermittel umzustellen.

Deutschsprachige Quelle: www.db.zs-intern.de

Im Februar dieses Jahres hatte der ZDG einseitig erklärt, dass die Fütterung mit GVO-freien Futtermitteln absetzt wird, und war damit ähnlichen Trends der Zentralverbände in England und Dänemark gefolgt. Die angegeben Gründe für den Schritt nach mehr als einem Jahrzehnt der GVO-freien Fütterung waren ein angeblicher Mangel von GVO-freiem Soja, das Risiko der Kontamination, und die damit einhergehende Rechtsunsicherheit.

In enger Abstimmung mit den brasilianischen Behörden, haben die Deutschen Supermarktketten jedoch festgestellt, dass die Begründung der ZDG nicht standhält: Es ist offensichtlich genügend brasilianisches GVO-freies Futtermittel in der Nahrungsmittelkette um die Versorgung der Bedürfnisse Europas sicherzustellen.

Der Koordinator der Globalen GVO-freien Koalition, Henry Rowlands, erklärte: „Die Einzelhändler in ganz Europa sind durch die GVO-Branche im vergangenen Jahr hinters Licht geführt worden. Wir begrüßen die Nachricht, dass der Einzelhandel im Interesse ihrer Kunden sich zu wehren begonnen hat - die Kunden möchten weder Eier noch Fleisch von GVO gefütterten Tieren“.

Claire Robinson von Earth Open Source, einer Partner Organisation der Globalen GVO-freien Koalition, sagte: „Die Einzelhändler müssen dafür Sorge tragen, dass ihre Forderung nach GVO-freiem Futtermittel entlang der gesamten Lieferkette bis zum brasilianischen Sojaschrot Ausführer übermittelt wird“.

Vandana Shiva von Navdanya (Indien), fügte hinzu: „Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nahrungsmitteldemokratie, das Recht zu entscheiden, was man isst, und das Recht, zu wissen, wie es hergestellt wurde.“

„Durch eine Stellungnahme gegen die Biotech- und Geflügelindustrie, haben Deutsche Supermarktketten bewiesen, dass es möglich ist auf die Nachfrage für Geflügel, das mit GVO-freiem Futtermittel gefüttert wird einzugehen und damit wesentliche Änderungen an der Lieferkette zu erzwingen trotz Druck von Monsanto und der Industrie- und Handelsverbände“, so Ronnie Cummins, Internationaler Direktor des Organischen Verbraucherverbandes und seiner Mexiko Tochtergesellschaft, Via Organica.

Sayer Ji von Greenmedinfo.com, erklärte: „Der Einsatz von Glyphosat-verschmutzten GVO-Futtermitteln für Geflügel stellt erhebliche toxikologische Risiken für die gesamte Lebensmittelkette dar, sowohl durch Bioakkumulation von Agrochemikalien als auch in der Verschiebung der mikrobiellen Gemeinschaften innerhalb von Geflügel, die zu höherer Pathogenität führen. Dieser zukunftsweisenden Entscheidung von den führenden deutschen Supermärkte ist zu begrüßen und ist wegweisend für die Richtung, die der Rest der Welt sowohl für einen sichereres als auch nachhaltigeres Geschäftsmodell verfolgen sollte“.

Der ZDG reagiert auf den Druck der Supermarktketten und Verbraucher mit dem Vorschlag an die Einzelhändler eine Arbeitsgruppe zu berufen, um Optionen zu diskutieren; aber die Wahrheit ist, dass es nicht so aussieht, als ob viele Optionen bestehen. Das Argument der unzureichenden Verfügbarkeit von GVO-freiem Soja wurde von der ZDG formell zurückgezogen.

Die deutschen Einzelhändler haben ebenfalls darauf hingewiesen, dass man eine völlig GVO-freie Futtermittel Lieferkette in allen Futtermittelsektoren, einschließlich Milchkühe, Schweine- und Rindfleisch in einem nächsten Schritt fordern wird, und dass diese Forderung relativ bald folgen wird.

Im Jahr 2013 haben 12 Supermarktketten aus ganz Europa die Brüssel Soja Erklärung unterzeichnet, in der sie erklärten, dass die EU-Verbraucher und Landwirte eine Wahl haben sollen ob sie nicht-GVO veränderten Soja essen und nutzen oder nicht. Diese Entwicklung kam bald nach der Ankündigung von einigen britischen Supermärkten, dass sie nicht länger von ihren Lieferanten verlangen, Geflügel mit nicht-GVO verändertem Futtermitteln zu füttern.

Ansprechpartner für Medienvertreter:

Herr Henry Rowlands, Tel.: 00359886699802, Skype: henry.rowlands

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